Projekt
Die Kichererbse wird bereits in Nordrhein-Westfalen und Südniedersachsen angebaut. Sie gilt als eine der am stärksten trockenstresstoleranten Leguminosenarten. Kichererbsenpflanzen wachsen niedrig, wodurch das Unkrautunterdrückungsvermögen im Vergleich zur Körnererbse deutlich geringer ist.
Ziel des Projektes
Erkenntnisse über das Unkrautunterdrückungsvermögen verschiedener Kichererbsen-Sorten und der relativen Frühreife dieser Sorten
Aufgaben des KÖN
Es soll das Ertragsniveau unter niedersächsischen Bedingungen auf leichtem Standort ohne Beregnung ermittelt werden. Die Ergebnisse sollen mit anderen Versuchsstandorten in Deutschland verglichen werden. Geplant ist ein randomisierter Feldversuch in Kleinparzellen in Blockanlage mit vierfacher Wiederholung. Außerdem soll ein Feldtag durchgeführt werden.
Projektlaufzeit
Februar bis Dezember 2022
Förderung
Land Niedersachsen, Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.
Ergebnisse des Vorläuferprojektes
„Kichererbsen – Vergleichender Sortenversuch in Kleinparzellen in Hinsicht auf die Ertragsfähigkeit“ 2021 und 2022
Bio-Kichererbsenanbau lohnt auch in Niedersachsen
Der Kichererbsen-Anbau findet vor dem Hintergrund wachsender Nachfrage von verarbeitenden Betrieben auch in Niedersachsen zunehmendes Interesse. Die Anbaufläche bewegt sich insgesamt aber noch im niedrigen zweistelligen Bereich. Die Frage, ob Kichererbsen im norddeutschen Klima angemessene Erträge bringen, wurde in einem Versuch mit acht Sorten am Standort Darzau geprüft. Die Sortenwahl ist bei Kichererbsen mit verschiedenen Wuchstypen anspruchsvoll auch wegen der unterschiedlichen Saatgutqualität bzw. Keimfähigkeit. Das Saatgut ist in der Regel Importware und sollte auf seine Keimfähigkeit vor der Saat überprüft werden. Das TKG der Sorten liegt in einem weiten Bereich von 225 g bis zu 445 g.
Die Unkrautbekämpfung ist bei dieser niedrigwachsenden Kultur mit langsamer Jugendentwicklung eine Herausforderung. Die Kichererbse sollte daher als Hack-Kultur angebaut werden, da sie anders als Saaterbsen auch keine Ranken ausbildet und weniger gut abdeckt. Im Versuch wurde die Reihenhackmaschine mit einem Reihenabstand von 50 cm zweimal eingesetzt. Gegebenenfalls sollte Unkraut zusätzlich manuell bekämpft werden. Ist die Kichererbse Ende Mai gut etabliert, sind die Einzelpflanzen durchaus widerstandsfähig und striegelresistent.
Problematisch war im Versuch die verzögerte Abreife wegen es nassen August 2021, der wie in vielen anderen Kulturen dieses Jahr den Ertrag geschmälert hat und zu relativ aufwendigen Ernte- und Aufbereitungsarbeiten führte. Die Erträge dieses einjährigen Versuchs lagen auch in Anbetracht der kalten Frühjahrstemperaturen letztlich zwischen neun und 17 dt/ha mit einem Versuchsmittel von 14,3 dt/ha und damit zwischen „gut“ und „akzeptabel“.
Kichererbsen-Erträge bei 15 Prozent Feuchtigkeit
Sorte |
Ertrag in dt/ha |
Cicerone |
13,26 |
CDC Orion |
11,47 |
Nero |
9,42 |
Twist |
21,13 |
Lambada |
17,23 |
Flamenco |
13,73 |
Rondo |
10,86 |
Castor |
17,35 |
Kichererbsen gedeihen gut in einem warmen und sonnenreichen Klima. Ihr Keimoptimum liegt immerhin bei 25 Grad. Die Böden sollten eine hohe Wasserdurchlässigkeit haben bzw. warm, leicht erwärmbar und ohne Staunässe sein. Das heißt, auch Sandböden sind geeignet. An die Bodenfeuchtigkeit stellt die Kichererbse eher geringere Ansprüche. Sie ist relativ dürrefest, aber frostempfindlich. Das Frühjahr 2021 war daher wegen der kühlen Frühjahrstemperaturen in Niedersachsen nicht optimal für diese Kultur, der feuchte Sommer verzögerte die Abreife und Ernte in den September.
Aktualisiert am 24.3.2023
